Gemeinde Wehingen
Geschichte
793 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Größter Grundherr war bis ins 14. Jahrhundert das Kloster Reichenau. Mitte des 14. Jahrhunderts verkaufte Reichenau seinen Besitz an das Kloster Alpirsbach (siehe Gosheim). Oberhalb des Ortsteils Harras stand die Stammburg der Herren von Wehingen einst Lehensleute der Hohenberger, die in österreichischen Diensten zu Amt und Würden kamen. 1351 verkauften die Herren von Wehingen die Burg und die Vogtei über Wehingen und Gosheim an Österreich. Der Ort war in der Folge Bestandteil der Oberen Grafschaft Hohenberg - 1582 hatte Österreich die landesherrliche Obrigkeit - und blieb sie auch bis zum Jahre 1805. 1697 richtete Österreich im Ortsteil Harras ein Eisenschmelzwerk ein, das die in der Gegend reichlich aufgefundenen Bohnerze verhüttete. 1832 wurde der Hochofen stillgelegt. Bei einem Großbrand 1828 brannten 43 Gebäude nieder.
Ab 1806 bis 1938 gehörte Wehingen zum Oberamt Spaichingen und danach zum Kreis Tuttlingen. König Wilhelm I. verlieh Wehingen Marktrechte. Die Fronhofer Kirche mit ihren romanischen und spätgotischen Bauteilen wird als die älteste Kirche des Landkreises angesehen. Die Sankt Ullrichkirche zu Wehingen wird ebenfalls schon im 13. Jahrhundert erwähnt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das 1688 errichtete und 1737/38 erweiterte Schiff der Sankt Ullrichkirche neu und größer gebaut. Die evangelische Kirche wurde 1961 erbaut.