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2024/04: Buchdrucker Schwärmflug beginnt - Wälder kontrollieren!

Der Schwärmflug der ersten Buchdruckergeneration steht im Landkreis Tuttlingen kurz bevor. Der Buchdrucker ist der gefährlichste Borkenkäfer an der Baumart Fichte. Dann wird sich zeigen, wie ernst die Situation in unseren Wäldern ist.

In den letzten Jahren hat sich die Population stetig aufgebaut und damit wurden auch die Schäden immer mehr. Die trockenheißen Sommer hatten dafür gesorgt, dass zum einen die Feinwurzeln unserer Waldbäume, die zur Wasseraufnahme so wichtig sind, abstarben und die rindenbrütenden Käfer optimale Brutverhältnisse hatten.
Durch den Trockenstress sind vor allem unsere Nadelbaumarten Fichte und Tanne besonders anfällig für Angriffe der riesigen Anzahl von Käfern. In Emmingen-Liptingen hat das Kreisforstamt zur Bewältigung der Schäden aus Windwürfen, Borkenkäfer und Schneebruch sogar eine Allgemeinverfügung erlassen.

Generationsentwicklung

Wenn die fertigen Käfer aus den Brutbildern ausschwärmen, suchen sie sich einen neuen Wirtsbaum, in dem sie abermals eine neue Generation anlegen. Unter perfekten Bedingungen entstehen so in einem Sommer 3 Generationen. Die Bäume, aus denen sich die fertigen Käfer ausbohren, zeigen uns, wo aktueller Käferbefall ist: Wir erkennen sie an abfallender Borke knapp unter der Krone und rötend und schüttenden (abfallende) Nadeln. In ihrem Umfeld sollte die Suche nach neu befallenen Bäumen starten. Angeschobene, hängende oder liegende Bäume mit vermindertem Wurzelkontaktleiden ebenfalls unter Trockenstress, auch sie sind potentielle Brutbäume.
Wenn sich die Käfer neu einbohren, hinterlassen sie Spuren: Braunes Bohrmehl rieselt in die Rindenschuppen am Stammfuß oder verfängt sich in Spinnweben oder im Moos. Manchmal sieht man auch Harztröpfchen oder Harzbahnen. Genau diese Bäume müssen gefunden werden: Von ihnen geht die große Gefahr aus, sie müssen gefällt und an den Waldweg gerückt werden. Entweder sie werden dann aus dem Wald verbracht, entrindet oder begiftet - damit die Käfer der nächsten Generation sich nicht noch einmal fortpflanzen können.

Konsequent entseuchen!

Das Kreisforstamt empfiehlt, die Privatwälder nun mindestens im zweiwöchentlichen Turnus zu kontrollieren. Erkannter neuer Befall muss sofort und konsequent eingeschlagen und entseucht werden. Wer Fragen zur Aufarbeitung und zur Aushaltung hat, soll sich an die zuständigen Revierleitenden wenden.