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Netzwerkarbeit

Insbesondere in der frühen Kindheit sind frühe und multiprofessionelle aufeinander abgestimmte Hilfsangebote sehr wichtig. Dies ergibt sich aus der entwicklungspsychologischen Besonderheit von Säuglingen und Kindern in den ersten Lebensjahren. Frühe präventive Hilfen und Unterstützungsangebote sind eine interdisziplinäre und systemübergreifende Angelegenheit die nicht mit einer isolierten Maßnahme einer einzeln fachlichen Disziplin und Kompetenz allein abgedeckt und gelöst werden kann.

In Netzwerken Frühe Hilfen arbeiten Fachkräfte der Frühen Hilfen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus. Wissen über die Angebote anderer ermöglicht eine bessere Beratung der Familien, wo sie die richtige Hilfe finden. Im Netzwerk Frühe Hilfen werden außerdem die Angebote aufeinander abgestimmt.

In der Zusammenarbeit im Netzwerk steht Vertrauensschutz an oberster Stelle. Die Einhaltung des Datenschutzes ist selbstverständlich.

Die Idee ist ein inklusives Gemeinwesen mit bedarfsorientierten Unterstützungs- und Hilfeangeboten für alle Kinder und Familien.

Gesetzlicher Auftrag

Kernstück des am 01.01.2012 in Kraft getretenen Bundeskinderschutzgesetzes (BKiSchG) ist das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG).

Um den darin enthaltenen Aufgaben nachzukommen, sieht der Gesetzgeber vor, dass Städte und Kommunen flächendeckend im Bereich früher Hilfen verbindliche Strukturen zur Zusammenarbeit der zuständigen Leistungsträger und Institutionen im Kinderschutz aufbauen bzw. weiter entwickeln.

Unterstützt wird der Aufbau eines Netzwerks Frühe Hilfen hier im Landkreis Tuttlingen von dem Projekt „Netzwerke Frühe Hilfen und Kinderschutz“ , die Praxis- und Forschungsbegleitung erfolgt vorrangig durch das Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie.

Ziel des Projektes ist es, Stadt- und Landkreise zu beraten und zu begleiten.
Inhalte einer solchen Qualitätsentwicklung sind vor allem der Auf- und Ausbau von Netzwerken Früher Hilfen vor Ort, die Verbesserung der Kooperation und Vernetzung an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen sowie die Optimierung der Angebotsstruktur im Bereich Frühe Hilfen.

WER wird alles vernetzt

Vernetzt werden Fachkräfte aus ganz unterschiedlichen Bereichen, sie kommen z.B.

  • aus dem Gesundheitswesen,
  • der Kinder-und Jugendhilfe,Ziel der VernetzungEin wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Fachstelle Frühe Hilfen ist die Netzwerkarbeit.In den Netzwerken Frühe Hilfen arbeiten Fachkräfte der Frühen Hilfen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus.Dieser Aufgabenschwerpunkt ergibt sich aus einem gesetzlichen Auftrag.
  • aus der Schwangerschaftsberatung
  • und der Frühförderung.

Ziel der Vernetzung

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Fachstelle Frühe Hilfen ist die Netzwerkarbeit. In den Netzwerken Frühe Hilfen arbeiten Fachkräfte der Frühen Hilfen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und tauschen ihr Wissen über ihre jeweiligen Angebote aus. Dieser Aufgabenschwerpunkt ergibt sich aus einem gesetzlichen Auftrag.

Aktivitäten

Die Netzwerkarbeit im Bereich Früher Hilfen finden ihre praktische Umsetzung im Moment in folgenden Aktivitäten:

Qualitätszirkel:

    • In der Fachstelle Frühe Hilfen finden regelmäßige fallübergreifende Fallbesprechungen im Rahmen des sogenannten „Qualitätszirkel“ statt.Medizinische Fachkräfte haben oft den ersten und teilweise einzigen Einblick über eine gesunde kognitive, seelische und physische Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern. Daher haben sie schon sehr früh die Möglichkeit, einen über die medizinische Behandlung hinausgehenden Hilfebedarf bei den Kindern und deren Eltern zu analysieren und dementsprechend zu handeln. Die Struktur des Qualitätszirkels soll die Vernetzung zwischen der Vertragsärzteschaft und der Jugendhilfe unterstützen.
    • Ziele und Merkmale des Qualitätszirkels
      - Berufsübergreifende Kooperation und Vernetzung zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen und anderen sozialen Diensten.
      - Präventive Hilfestellungen und eine zeitnahe Vermittlung von passgenauen Unterstützungs- und Förderangeboten.
      - Effektiver und schneller Austausch bei möglichen Gefährdungsfällen in Form anonymisierter Fallbesprechungen
      - Regelmäßige Informations- und Fortbildungsangebote zu neuen Standards, Entwicklungen und gesetzlichen Entwürfen.

Insoweit Erfahrene Fachkräfte (I.E.F.):

    • Die Mitarbeiterinnen der Fachstelle Frühe Hilfen beraten nach § 4 KKG als „Insoweit Erfahrene Fachkräfte“, ÄrztInnnen und andere Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich bei der Einschätzung von möglichen Kindeswohlgefährdungen, wobei der Datenschutz, durch die Pseudonymisierung der Datenübermittlung stets gewährleistet ist.
    • Als Insoweit Erfahrene Fachkräfte
      - Verfügen wir über entsprechende Erfahrung in der Einschätzung von Gefährdungssituationen für Kindeswohl
      - Können wir auf der Grundlage einer qualifizierten Beurteilung der Gefährdungslage das Risiko beurteilen und 
      - Erziehungskompetenzen und Veränderungsfähigkeit von Eltern sowie die Wirksamkeit von Hilfen bewerten und entsprechend weitere systematische Handlungsschritte zum Schutz von Kindern einleiten.
    • Unsere Funktion als Insoweit Erfahrenen Fachkraft besteht darin,
      - aus einem externen, möglicherweise anderen Fachkontext resultierenden Blickwinkel
      - den Risikoabschätzungsprozess zu gestalten, zu strukturieren
      - mit dem Ziel ein Entscheidung zur Frage der Gefährdung des Kindeswohls durch die Anfragende Person zu treffen
      - darüber zu befinden, ob die Gefährdung intern abgeholfen werden kann oder
      - das Jugendamt hinzugezogen werden muss.

Informationen für Fachkräfte

Die „Medizinische Kinderschutzhotline“ ist ein vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördertes, bundesweites, kostenfreies und 24 Stunden erreichbares telefonisches Beratungsangebot für Angehörige der Heilberufe, Kinder- und Jugendhilfe und Familiengerichte bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch.

Ausführliche Informationen erhalten Sie direkt unter: https://www.kinderschutzhotline.de/