Gemeinde Talheim
Talheim hat eine eigene Grundschule und einen zweigruppigen Kindergarten mit Kleinkindbetreuung sowie alle nötigen sonstigen Einrichtungen, wie insbesondere eine handballgerechte Sporthalle und eine Festhalle.
Am Fuße des Lupfens liegt in sonniger Lage unser Neubaugebiet "Halde", in dem attraktive Bauplätze zu familienfreundlichen Preisen zur Verfügung stehen.
Talheim liegt sehr verkehrsgünstig an der B 523 beziehungsweise Autobahn A 81. Die Entfernung zu den Arbeitsplätzen in den umliegenden Städten Tuttlingen, Trossingen und Villingen-Schwenningen sind mit rund 10 Kilometern sehr günstig.
In Talheim wurden in den Jahren 1976 bis 1986 umfangreiche Dorfentwicklungsmaßnahmen durchgeführt, praktisch jedes alte Bauernhaus wurde renoviert und ansprechend gestaltet; so hat sich das ursprüngliche Dorfbild sehr schön erhalten.
Herausragend sind dabei aber das "Ochsenbeckenhaus", das als schönstes Renaissancefachwerkhaus der ganzen Gegend bezeichnet wird und die "Alte Schmiede" beide am Schmiedplatz gelegen.
Erwähnens- und besuchenswert ist auch das kleine Heimatmuseum im Geburtshaus des Max Schneckenburger, dem Dichter der "Wacht am Rhein".
Geschichte
Talheim wird im Zusammenhang mit einer Schenkung des Bertholds des V., des letzten Alaholfingers, Sohn des im Jahr 954 gestorbenen Grafen Adelbert von Marchtal, aus dem Jahre 973 als "Talhan ob Meringen" erstmals erwähnt. Es liegt an der Westgrenze des Landkreises Tuttlingen unterhalb des mächtigen "Lupfen", dem letzten Ausläufer der Schwäbischen Alb.
Die Geschicke des Ortes wurden bis an die Schwelle der Neuzeit durch die Grafen von Lupfen bestimmt. Der Hausberg Lupfen trug in alter Zeit eine der mächtigsten Burgen dieser Gegend, die jedoch von der Reichstadt Rottweil im Auftrag des Kaisers im Jahre 1377 zum ersten Mal und dann im Jahre 1416 zum zweiten Mal und damit endgültig zerstört wurde. Das Geschlecht derer von Lupfen hatte in seinen guten Zeiten hohes Ansehen und Güter in der Gegend von Herrenberg bis in die Schweiz.
Besonders seit der Heirat eines Lupfengrafen mit einer Stühlinger Landgräfin erlangte das Geschlecht Bedeutung und besetzte auch höchste Ämter des damaligen Kaiserreichs. Der Talheimer Zweig derer von Lupfen konnte sich von den Niederlagen gegen die Reichsstädter nicht mehr erholen und so wurde die Herrschaft Lupfen, Burg samt zugehörigen Orten wie Talheim, Tuningen und Trossingen zunächst an die Herren von Friedingen (bei Singen) verkauft, die sie dann im Jahre 1444 an das Haus Württemberg weiter verkauften. Seit dieser Zeit gehört Talheim ununterbrochen zu Württemberg.
Talheim wurde im Spanischen Erbfolgekrieg im Jahre 1704 durch französische Truppen geplündert und niedergebrannt. Ein Großbrand vernichtete im Jahre 1848 insgesamt 42 Häuser.
Die Kirche, im Jahre 1275 als Sankt Ägidius erwähnt, wurde später der heiligen Brigitta geweiht, war ehemals dem Kloster Reichenau später dem Bistum Konstanz unterstellt. Das Pfarrhaus soll im 14. Jahrhundert eine Nonnenklause gewesen sein. Talheim wurde als württembergische Ortschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts evangelisch.
Die Gemeinde Talheim hatte in den Jahren um 1870 ihren höchsten Einwohnerstand mit rund 1300 Einwohnern. Durch große Auswanderungen, hauptsächlich nach Amerika, gingen die Einwohnerzahlen stark zurück. Die Gemeindereform im Lande Baden-Württemberg anfangs der 70er Jahre verfügte für Talheim die Eingemeindung in die Stadt Trossingen per Gesetz zum 1. 1. 1975.
Dieses Gesetz wurde von der Gemeinde Talheim vor dem Staatsgerichtshof in Stuttgart angefochten und durch Urteilsspruch am 1.4.1976 zu Fall gebracht. Damit hat Talheim wieder seine volle Selbständigkeit erlangt.