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Blick auf die Stadt Mühlheim und den Ortsteil Stetten

Stadt Mühlheim an der Donau

Auf einem Bergsporn - hoch über der Donau gelegen - zeigt sich Mühlheim von seiner schönsten Seite. Noch heute umschließen die mittelalterlichen, häuserüberbauten Stadtmauern den alten Stadtkern, dem das Rathaus - ein gotischer Fachwerkbau mit offener Arkade - , das Vordere Schloss mit Museum, das Stadttor, das Schloss der Freiherren von Enzberg sowie verträumte Winkel und Gassen eine besondere Atmosphäre geben. Das älteste Gotteshaus in Mühlheim, die St. Galluskapelle in der Altstadt, zeigt noch heute romanische Bauteile. Weithin bekannt sind deren gotische Fresken.

Ein bekannter Wallfahrtsort war und ist Maria Hilf auf dem Welschenberg. Die dortigen Ruinen zeugen von der großen Bedeutung der Wallfahrt im 17. und 18. Jahrhundert. Die älteste Nachricht über Mühlheim aus dem Jahre 799 findet sich in einer Urkunde des Klosters Reichenau. Stadtrechte erhielt Mühlheim um 1300. Im Jahre 1409 erwarben die Brüder Friedrich und Engelhardt von Enzberg, deren Nachkommen heute noch in Mühlheim ihren Wohnsitz haben, die Herrschaft Mühlheim durch Kauf von den Rittern von Weitingen. Mühlheim hat heute mit dem Stadtteil Stetten über 3.500 Einwohner und verfügt über eine moderne Infrastruktur. Es ist Sitz fortschrittlich geleiteter Unternehmen und Handwerksbetriebe, vornehmlich der Metallbranche mit Geschäftsverbindungen in alle Welt.

Die Produkte sind im wesentlichen Medizintechnik, Kugel- und Wälzlager, Formenbau und Zerspanungstechnik. Die Anerkennung als Erholungs- und Ferienort gewann Mühlheim bereits im Jahr 1970 wegen seiner gesunden Höhenlage (600 - 800 m) inmitten ausgedehnter Tannen- und Buchenwälder. Mühlheim liegt direkt an der Pforte zum romantischen Donautal, eine der reizvollsten Landschaften am Südwestrand der Schwäbischen Alb. Gut ausgebaute Rad- und Wanderwege führen in die wohltuende Stille einer noch intakten Natur. Die unmittelbare Nähe zum Schwarzwald und zum Bodensee, zum Barock des schwäbischen Oberlandes und zur Schweiz bietet reichlich Gelegenheit für Tagesausflüge.

Geschichte

Auf einem Felssporn hoch über der Donau liegt das mittelalterliche Städtchen. 843 wird der Ort als »Muleheim« erstmals erwähnt. Den Namen dürfte er von den Mühlen am Wulfbach haben. Diese Erwähnung bezieht sich auf die nördlich vom jetzigen Stadtzentrum gelegene sogenannte Altstadt. Das heutige Städtchen wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts angelegt.

1241 wurde Mühlheim als »burgum« bezeichnet, 1266 ein Schultheiß genannt. 1303 erhielt das Bistum Konstanz die Herrschaft Mühlheim als Lehen. 1391 verkaufte Friedrich von Zollern (genannt Mülli) die Herrschaft an Konrad von Weitingen, dessen Neffen wiederum veräußerten sie 1409 an die Brüder Engelhard und Friedrich von Enzberg. Mühlheim blieb bis zum Übergang an Württemberg 1805 Hauptort der gleichnamigen Herrschaft.

Zwei Gebäude prägen das Bild des Städtchens: das zu Beginn des 15. Jahrhunderts mit einem prächtigen Holzfachwerk erbaute Rathaus und das um die Mitte des 18. Jahrhunderts in seiner jetzigen Gestalt umgebaute Schloss der Freiherren von Enzberg, das von mehreren herrschaftlichen Gebäuden umgeben ist.

Die fast unversehrte mittelalterliche Stadtanlage mit Fachwerkhäusern und dem alten (oberen) Stadttor geben dem Städtchen auch noch heute eine besondere Atmosphäre. Schon 1275 wurde ein Pleban an der Galluskirche in der Altstadt erwähnt. Die Kirche enthält frühromanische Bauteile und gotische Fresken und diente als Grablege für die Herren von Enzberg. Daneben befindet sich die kleine Veitskapelle mit ihrer auffallenden Außenkanzel. An der alten Mühlheimer Steige unterhalb des Schlosses steht die Sebastianskapelle. Sie wurde auf Grund eines Gelübdes an der Stelle erbaut, wo 1610 der letzte Pestkranke starb. Von hier aus bietet sich ein Blick auf die südöstliche Seite der Stadtmauer.

Die katholische Stadtpfarrkirche Maria Magdalena wurde Ende des 18.Jahrhunderts erbaut. Der Turm stammt aus der Gotik. Ein bekannter Wallfahrtsort war Maria Hilf auf dem Welschenberg, der 1649 eingerichtet wurde. Die Wallfahrt wurde 1811 aufgehoben, die Gebäude sind zum größten Teil abgebrochen. Durch umfangreiche Restaurierungsarbeiten konnte der beliebte Wallfahrtsort erhalten werden. Der Kraftstein mit Ruine und Hofgut gehört seit 1386/87 zu Mühlheim.

Nach 1900 folgte die bauliche Entwicklung in den Talauen der Donau. Hier siedelten sich auch zahlreiche Gewerbebetriebe an, die heute ca. 900 Arbeitsplätze vorhalten. Mit dem Bau eines Hallenbades im Jahr 1974 wurde der Grundstein für ein zentrales Schul- und Sportzentrum gelegt. Ab dem Jahr 2000 folgten grundlegende Modernisierungen des Hallenbades, der Sporthalle und der Realschule. Mit der Neuordnung des SKF-Altareals, vormals Uhrenfabrik im Rahmen des Landessanierungsprogramms entsteht am Fuße der historischen Oberstadt ein neues Stadtquartier mit moderner, zeitgemäßer Bebauung. Neu gestaltet zeigt sich auch das Schwedengrab am Fuße der historischen Oberstadt. Die Gedenkstätte erinnert an 300 gefallene schwedische Reiter während des 30-jährigen Krieges.

Mit der Gemeindegebietsreform im Jahr 1971 erfolgte die Eingemeindung des jetzigen Stadtteils Stetten. In den letzten Jahren konnten durch finanzielle Unterstützung des Landes über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum öffentliche Plätze und Einrichtungen umgestaltet werden. Der Kirchplatz um die St. Nikolauskirche, der Schlüsselplatz das Umfeld am Gemeindezentrum und die Anlegung einer Radstation am Kesselbach sind deutliche städtebauliche Aufwertungen. Durch die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses und Einrichtung eines Bürgerhauses in den oberen Stockwerken konnte ein Ortsbild prägendes Gebäude erhalten werden.