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Neues Kommunikationskonzept für Menschen mit Demenz

In Kooperation mit Leistungsträgern und Kommunen im Landkreis Tuttlingen hat die Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe des Landratsamtes Tuttlingen ein Kommunikationskonzept entwickelt, welches Menschen mit demenzieller Erkrankung und ihren Angehörigen eine Hilfestellung zur Orientierung im Alltag bieten soll. 

Menschen mit Demenz

Als „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ beteiligt sich die Fachstelle seit Anfang des Jahres 2021 am gleichnamigen Bundesprogramm, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Ziel ist, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Tuttlingen frühzeitig wissen, an wen sie sich wenden können, wenn es um das Thema Demenz geht. „Noch immer handelt es sich dabei um ein gesellschaftliches Stigma, das durch die Kampagne verstärkt in der Öffentlichkeit und im Bewusstsein der Menschen im Landkreis ankommen soll“, so Fabian Biselli, Leiter des Kreissozialamtes. Den Menschen soll damit auch ein Stück weit die Angst vor dem Thema genommen werden. „Das bereits bestehende Pflege- und Sorgenetzwerk in unserem Landkreis soll mehr Bekanntheit erreichen. Wir können auf ein breit angelegtes Netzwerk an professionellen und ehrenamtlichen Dienstleistern zurückgreifen. Die Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe in der Gartenstraße in Tuttlingen kann hierzu beraten, vermitteln und unterstützen“, führt Biselli weiter aus.

Deshalb hat der Landkreis Tuttlingen mit der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz die Initiative „Gedächtnisstütze‘“ gegründet, um die Öffentlichkeit für den Umgang mit Demenz zu sensibilisieren, hilfreiche Informationen und Unterstützungsangebote zu vermitteln sowie Pflegeeinrichtungen und lokale Akteure im Bereich Demenz zu vernetzen. Gleichzeitig kann die Initiative helfen, Fachkräfte anzusprechen und Menschen für Pflegeberufe zu gewinnen.

Zentrales Symbol der flankierenden Marketingkampagne ist das Wortkonstrukt „Demenzgedächtnisstütze“ und eine um den Finger gebundene rote Schleife, die eine wiedererkennende Außendarstellung schaffen und die von klaren, verständlichen und zielgerichteten Kommunikationsmaßnahmen wie zum Beispiel Buttons, Flyer, Großflächenplakate oder dem Abdruck auf Bäckertüten begleitet werden. „Der Begriff soll in eingängiger Art und Weise verdeutlichen, dass sich jeder im Landkreis an der Initiative als „Stütze“ beteiligen kann“, so Ralf Drechsler, Geschäftsführer der Konzept 33 GmbH.

„Mit der Konzept 33 GmbH aus Spaichingen haben wir eine engagierte und hervorragende Kooperationspartnerin gefunden, die mit ihrem Konzept „Demenzgedächtnisstütze“ im Bewerbungsverfahren überzeugt hat. Aus fachlicher Sicht deckt sich das Konzept hervorragend mit den Bedürfnissen demenziell erkrankter Menschen“, so Marianne Thoma, Leiterin der Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe.

Da das Thema Demenz nicht nur ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger betrifft, sollen sich alle Menschen angesprochen fühlen. Auch in Schulen, im Berufsleben, in Handel, Handwerk und in der Verwaltung will der Landkreis mit dem Kommunikationskonzept mehr Aufmerksamkeit für den Umgang mit Demenz schaffen. Ob im Alltag, in der Familie, im Bekanntenkreis, ehrenamtlich oder hauptberuflich - jeder Mensch im Landkreis Tuttlingen kann Botschafter für die Initiative Gedächtnisstütze sein.

„Beschäftigte im Handel, Handwerk oder in der Verwaltung stehen häufig im direkten Kundenkontakt, daher bietet die Fachstelle kostenlose Schulungen im Umfang von etwa zwei Stunden an“, so Thoma weiter. Auch viele Kinder wachsen in einem Haushalt mit pflegebedürftigen Angehörigen auf. Da Kinder die Entscheiderinnen und Entscheider von morgen sind, unterstützt die Fachstelle darüber hinaus Kindergärten und Schulen im Rahmen von Projekttagen oder Unterrichtseinheiten zu den Themen Demenz und Pflegebedürftigkeit.

Weitere Informationen unter: www.dgs.landkreis-tuttlingen.de.  

Das Team der Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe ist erreichbar unter Telefon 07461/926-4610 oder Email fps@landkreis-tuttlingen.de