Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2022 für den Landkreis Tuttlingen
Zur Vorstellung der Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres für den Landkreis Tuttlingen kamen Polizeipräsident Hubert Wörner und Tatjana Deggelmann, Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Konstanz, ins Landratsamt Tuttlingen.
Das Polizeipräsidium Konstanz ist neben den Landkreisen Konstanz, Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis auch für den Landkreis Tuttlingen zuständig. Bei der Präsentation der Zahlen, Daten und Fakten für den Landkreis Tuttlingen wurde deutlich, dass es zwar im Jahr 2022 eine Zunahme von 684 Delikten (16,5 %) gegenüber dem Vorjahr gab, die Anzahl der erfassten Delikte aber unter dem Vor-Corona-Niveau liegt. Damit ist das Risiko, Opfer einer Straftat im Landkreis Tuttlingen zu werden, weiterhin deutlich geringer als im Landesdurchschnitt.
Bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres betonte Polizeipräsident Hubert Wörner, dass vor allem der Sicherheit im öffentlichen Raum eine große Bedeutung beigemessen werde. Daher liege u.a. ein besonderes Augenmerk auf der Aufklärung der Körperverletzungsdelikte. Zudem zeigte er sich besonders bestürzt über die Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte, denn diese Angriffe seien völlig unverständlich und schockierend. Auch wenn die absoluten Zahlen gering sind, ist doch jeder Fall ein Fall zu viel.
Mit Blick auf das Thema Anruf-Straftaten und dabei vor allem die sogenannten „Enkel-Trick/ Falsche Polizeibeamte und Schockanrufe“ gibt es nicht nur beim Polizeipräsidium Konstanz, sondern auch bundesweit deutlich steigende Zahlen und damit auch eine hohe Zahl an Geschädigten, die z.T. einen nicht unerheblichen Verlust an Wertbeträgen zu beklagen haben. Daher liegt der Fokus vor allem auf der Prävention und Sensibilisierung. Über verschiedene Kanäle versucht das Polizeipräsidium Konstanz Seniorinnen und Senioren, aber auch deren Angehörige, zu erreichen und sie vor aktuellen Betrugsmaschen zu warnen. Darüber hinaus findet ein enger Austausch mit Banken und Sensibilisierung verschiedener Institutionen statt. Ziel dabei ist es, betroffene Personen, die in diesen Telefonaten von den Tätern oft sehr geschickt unter Druck gesetzt werden und nicht mehr rational denken und handeln können, bewusst anzusprechen und Unterstützung anzubieten, um sie somit vor einem schlimmen Schaden zu bewahren.
Neben den Anruf-Straftaten bildet die Cyberkriminalität ebenfalls ein wichtiges Präventionsthema. Durch den Wandel des Kaufverhaltens vieler Konsumentinnen und Konsumenten verlagert sich auch das Tatgeschehen zunehmend ins Netz. Durch Computerbetrug entstehen erhebliche Schäden - Tendenz steigend.
Dennoch zeigte sich Landrat Stefan Bär bei der Präsentation der polizeilichen Kriminalitätsstatistik zufrieden und betonte:
„Anhand der präsentierten Zahlen fühlen wir uns darin bestätigt, dass der Landkreis Tuttlingen nach wie vor ein sehr sicherer Landkreis ist. Darüber hinaus weisen wir in unserem Landkreis eine überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote auf. Sie liegt sogar 2,5 Prozent über dem Landesschnitt. Dies ist auch der sehr guten und kompetenten Arbeit der Polizei zu verdanken.“