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Regierungspräsidium startet Erstellung von Managementplänen für Vogelschutzgebiete »Baar« und »Wutach und Baaralb«

Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat die Erstellung von Managementplänen für die Vogelschutzgebiete „Baar“ und „Wutach und Baaralb“ gestartet. Beide Gebiete zählen zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“. Ziel der von der EU vorgegebenen Managementpläne ist es, die langfristige Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung der Lebensräume seltener und bedrohter Vogelarten in unserer Region sicherzustellen, um dieses einzigartige Naturerbe auch für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Mit einer Größe von rund 38.000 Hektar ist das Vogelschutzgebiet „Baar“ das zweitgrößte Vogelschutzgebiet in Baden-Württemberg. Es erstreckt sich über die Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Wie das RP mitteilt, ist die Baar eine landwirtschaftlich geprägte Hochfläche mit wertvollen und vielfältigen Lebensräumen wie grünlandgeprägten Niederungen, Wäldern, Waldrändern, Feucht- und Trockenlebensräumen sowie Mooren. Durch die verschiedenen Biotope und die standörtliche Vielfalt gilt die Baar national sowie international als wichtiger Knotenpunkt des Biotopverbunds. Für Braunkehlchen, Baumfalke, Wachtel, Neuntöter, Weißstorch und Krickente ist sie eines der landesweit wichtigsten Brutgebiete.

Das Vogelschutzgebiet „Wutach-Baaralb“ liegt in den drei Landkreisen Schwarzwald-Baar, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald. Es erstreckt sich über eine Fläche von knapp 15.000 Hektar. Das Vogelschutzgebiet umfasst die Wutachschlucht mit ihrem Reichtum an Tier- und Pflanzenarten, die angrenzende Hochfläche der Baar sowie Teile der namensgebenden Baaralb. Es ist zusammen mit der Baar das wichtigste Zentrum von Rot- und Schwarzmilan in Baden-Württemberg sowie eines der wichtigsten Brutgebiete für Baumfalke, Neuntöter, Schwarzspecht, Wachtel, Wachtelkönig, Wanderfalke und Wespenbussard.

Im Rahmen der Erstellung der Managementpläne beauftragt das RP erfahrene Ornithologen mit umfangreichen Kartierungen von Vogelarten und deren Lebensräumen, um den aktuellen Zustand der Arten zu erfassen und darauf basierende Empfehlungen für Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen abzuleiten. Im Vogelschutzgebiet „Baar“ begannen die Kartierungen bereits im Frühjahr 2023 und werden bis Herbst 2025 andauern. Die Erfassung der Vogelarten im Vogelschutzgebiet „Wutach und Baaralb“ erfolgt von diesem Frühjahr bis voraussichtlich Herbst 2026. Das RP weist darauf hin, dass die Gutachter für diese Kartierungen auch Privatgrundstücke in den Natura 2000-Gebieten betreten müssen und bittet dafür um Verständnis.

Sobald die Entwürfe der jeweiligen Managementpläne vorliegen, wird das RP die Ergebnisse in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorstellen.