Mitgliederversammlung Landschaftserhaltungsverband Landkreis Tuttlingen e.V.
Am vergangenen Dienstag, den 29.03.2022, hielt der Landschaftserhaltungsverband (LEV) des Landkreises Tuttlingen seine jährliche Mitgliederversammlung ab. Auf Grund der derzeitigen Corona-Verordnung war es erstmals nach zwei Jahren wieder möglich, die Versammlung in Präsenz im Sitzungssaal des Landratsamtes durchzuführen.
Der Vorstandsvorsitzende Landrat Stefan Bär eröffnete die Sitzung und begrüßte die Mitglieder. Im Jahr 2021 kam mit dem Biotopverbund ein neues Aufgabenfeld und damit auch eine neue Stelle für den LEV dazu. Der Biotopverbundbotschafter des LEVs, Fabian Sauter, berichtete daher über den aktuellen Stand. Durch Änderungen im Baden-Württembergischen Naturschutzgesetz sind die Kommunen dazu verpflichtet, Biotopverbundplanungen zu erstellen. Bis 2030 sollen 15% der Offenlandfläche in Baden-Württemberg für den Biotopverbund zur Verfügung stehen. Erste Analysen des IST-Zustandes zeigen, dass der Biotopverbundanteil im Offenland des Landkreises Tuttlingen deutlich über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg von 9% liegt. Sauter weist allerdings darauf hin, dass für die Funktionalität des Biotopverbunds nicht nur die Quantität von Bedeutung ist. Die ersten Gemeinden starten aktuell mit ihren Biotopverbundplanungen. Dazu gehören die N!-Region Fünf G in Kooperation mit der Verwaltungsgemeinschaft Spaichingen sowie die Gemeinde Renquishausen. Die Verwaltungsgemeinschaft Tuttlingen startet voraussichtlich ebenfalls noch dieses Jahr mit der Planung. Wichtig für die Akzeptanz der Planungen ist dabei, dass von Anfang an die Landwirte vor Ort, die Naturschutzverbände sowie weitere Betroffene vor Ort mit einbezogen werden.
Im weiteren Verlauf der Sitzung stellte Thomas Stehle (Geschäftsführer LEV) den Jahresbericht 2021 des Landschaftserhaltungsverbandes vor. Im Bereich des Vertragsnaturschutzes konnten im Jahr 2021 insgesamt 52 fünfjährige Bewirtschaftungsverträge mit einem jährlichen Fördervolumen von rund 220.00 € abgeschlossen werden. Die Finanzierung dieser Verträge wird jeweils zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg und der EU übernommen. Außerdem wurden 36 einjährige Maßnahmen mit einem Fördervolumen von rund 185.000 € umgesetzt. Dies kommt sowohl der Natur, als auch den Landwirten zugute.
Des Weiteren berichtete Stehle von personellen Veränderungen in der Dienststelle. Gegen Ende des Jahres hat die stellv. Geschäftsführerin Christine Kewes den LEV leider verlassen. Ihre Nachfolge trat Anna-Lena Schatz im Januar 2022 an.
Abschließend standen turnusgemäß die Wahlen der Gremien an. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Vertretern der Kommunen, des Naturschutzes und der Landwirtschaft. Fast alle bisherigen Vorstände ließen sich erneut aufstellen. Den Badisch Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) vertritt jetzt Stefan Frank aus Geisingen. Er löst damit Hubert Hensler ab, der, wie Landrat Bär hervorhob, schon seit der Gründung des LEVs im Jahr 2013 im Vorstand vertreten war. Der Landesbauernverband wird durch Wilhelm Schöndienst vertreten. Die Vertretung der Kommunen erfolgt durch die Bürgermeister Jürgen Frank aus Irndorf und Thomas Leibinger aus Bubsheim. Die Naturschutzverbände werden von Klaus Butschle vom Schwäbischen Albverein und Heidi Mattheß vom BUND vertreten. Der Fachbeirat wurde ebenfalls mit einer Veränderung bestätigt. Hier folgt Erich Henninger aus Immendingen auf Oliver Maier als Vertreter der Landwirtschaft.
Die Entlastung des Vorstands wurde durch Herrn Bürgermeister Dominic Butz aus Frittlingen vorgenommen und von der Versammlung einstimmig beschlossen. Herr Butz bedankte sich bei dem Team der Geschäftsstelle und dem Vorstand für die gute Arbeit, von der alle Mitgliedsgemeinden in der ein oder anderen Form profitieren.
Nach rund anderthalb Stunden beendete der Vorsitzende die Sitzung und bedankte sich bei allen Anwesenden für das Kommen.