Kriminalstatistik 2024: Entwicklung im Landkreis Tuttlingen
Das Polizeipräsidium Konstanz hat die Kriminalitätszahlen für 2024 vorgelegt. Auch im Landkreis Tuttlingen zeigt sich ein insgesamt stabiles Bild. Die registrierten Straftaten lagen bei 4.625. Hinsichtlich der Kriminalitätsbelastung liegt der Landkreis deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Die Aufklärungsquote im Landkreis Tuttlingen beträgt 64,7 Prozent. Damit liegt der Landkreis über dem Landesdurchschnitt.
Bei einer Vorstellung der polizeilichen Kriminalitätsstatistik in der Kreistagssitzung am 28. Mai 2025 betonte der Leitende Polizeidirektor Stephan Behnke, dass die Entwicklungen im Landkreis Tuttlingen keinen Grund zur Besorgnis böten, wies aber auf Auffälligkeiten hin und erläuterte Zusammenhänge.
So war im Jahr 2024 bei den Wohnungseinbrüchen ein Anstieg gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen. Im Landkreis Tuttlingen wurden insgesamt 43 Fälle registriert. Allerdings bleibt es in vielen Fällen bei Versuchen, da die Täter bereits an verbesserter Sicherungstechnik scheitern. Zudem konnte die Polizei die Aufklärungsquote fast verdoppeln.
Auch die Zahl der Aggressionsdelikte und Fälle häuslicher Gewalt nimmt weiter zu. Die Polizei sieht darin nicht nur tatsächliche Anstiege, sondern auch die Wirkung intensiver Aufklärungsarbeit, die zuvor verborgene Taten sichtbarer macht. Besorgniserregend bleibt auch der deutliche Anstieg bei Sexualdelikten. Im Landkreis wurden 200 Fälle registriert, die meisten davon im Bereich der „Schulhofkriminalität“ durch das Verbreiten pornografischer Bilder.
Sorgen bereitet weiterhin die Entwicklung bei kindlichen Tatverdächtigen. Häufig handelt es sich um Ladendiebstähle, aber auch Körperverletzungen nehmen zu. Die Polizei verweist auf eine sinkende Hemmschwelle zur Gewaltanwendung, möglicherweise auch eine Spätfolge der Pandemie und angespannter familiärer Situationen.
Insgesamt bewertet das Polizeipräsidium Konstanz die Lage als stabil, mit punktuellen Herausforderungen. Entscheidend sei, präventiv zu arbeiten und junge Menschen frühzeitig zu erreichen, in enger Zusammenarbeit mit Schulen, der Jugendhilfe, die Jugendamt–Kooperation–Polizei (JuKoP) und weiteren Partnern.