Kommunale Pflegekonferenz stößt auf große Resonanz
Die vierte Kommunale Pflegekonferenz des Landkreises Tuttlingen stieß am Freitag, 5. Juli 2024, auf viel Zuspruch. Unter dem Motto „Krisenfeste Kommune“ kamen rund 90 Besucherinnen und Besucher aus dem gesamten Landkreis gemeinsam mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Leistungserbringer und der Kassen in der Schlossberghalle Wehingen zusammen.
Nach der Begrüßung durch die Leiterin der Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe, Marianne Thoma, brachte Sozialdezernent Bernd Mager in seinem Grußwort die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre auf den Punkt: „Wenn wir das durchschnittliche Pflegeeintrittsalter betrachten, können wir erahnen, was in zehn Jahren auf uns zukommt: Dann sind die „Babyboomer“ an der Reihe. Wir waren schon immer Viele: im Kindergarten, in der Schule, in der Ausbildung und im Studium, wir sind alle gleichzeitig auf den Arbeitsmarkt geströmt und künftig werden wir die Pflege fluten.“ Allerdings sei auch ein großes Potenzial vorhanden, das es zu nutzen gelte: „Die Babyboomer bringen auch viele Kompetenzen und den Willen mit, die eigene Alterszukunft zu gestalten“, so Mager.
Beim anschließenden Impulsvortrag ging Prof. Dr. Astrid Elsbernd von der FH Esslingen auf das Hauptthema des Tages „Krisenfeste Kommune - Gestaltung eines Sorgenetzwerkes im Sozialraum und professionelle pflegerische Versorgungsstrukturen“ ein. Wichtig für die Zukunft sei es, Krisen nicht nur zu bewältigen, sondern auch aus ihnen zu lernen. Um ein pflegerisches und medizinisches Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger in Zukunft sicherstellen zu können, seien niederschwellige Angebote ebenso erforderlich wie neue, international erprobte Konzepte. Ebenso müssten bürokratischen und sprachlichen Barrieren abgebaut werden sowie die Eigenverantwortlichkeit und Gesundheitskompetenzen der Bevölkerung gestärkt werden.
Anschließend stellten Anja Feyhl und Gabi Eckert von der Fachberatung Quartiersentwicklung im Gemeindenetzwerk BE die Landesstrategie Quartier 2030 „Gemeinsam. Gestalten“ vor. Beim „Markt der Möglichkeiten“ hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich die Gelegenheit, sich an verschiedenen Thementisch auszutauschen: Das Gesundheitsnetz Heuberg, die Sozialstation Spaichingen-Heuberg, der Nachbarschaftshilfeverein MiKaDo, die Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe des Landratsamtes, die Fachberatung Quartiersentwicklung und der beliebte Thementisch „Altersbilder“ luden zum thematischen Austausch ein.
Die Ergebnisse der Kommunalen Pflegekonferenz werden nun von der Koordinatorin der Kommunalen Pflegekonferenz, Marion Lang, in Arbeitsgruppen mit Interessierten weiterbearbeitet, mit dem Ziel sie längerfristig und nachhaltig in die Seniorenpolitische Rahmenkonzeption des Landkreises aufzunehmen.