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Erstmals wird ein "Donaubierland-Bier" gebraut - Landrat braut in der Hirsch-Brauerei ein Spezial-Bier

Die Region an der Oberen Donau ist seit Jahrhunderten ein „Bierland“. Jetzt wurde zum ersten Mal ein spezielles Bier für das Donaubergland in der Hirsch-Bierwelt der Hirsch-Brauerei in Wurmlingen gebraut. Dabei hat Landrat Stefan Bär mit Unterstützung eines „Brauteams“ selbst Hand angelegt. Brauexperte Karl-Hermann Marx von der Hirsch-Brauerei hatte die wesentlichen Zutaten für den Sud im Kessel vorbereitet: Wasser, Getreidemalz, Hopfen und Hefe. Unterstützt wurden Landrat und Braumeister von Brauereimitinhaberin Gabriele Lemke, Brauereigeschäftsführer Hubert Hepfer, Donaubergland-Geschäftsführer Walter Knittel sowie von Museumsleiter Andreas Weiß vom Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Über mehrere Stunden musste im Maischebottich gekocht und gerührt und anschließend die Maische im Läuterbottich geläutert werden. Jetzt muss das Bier nur noch einige Wochen ruhen, gären und reifen. Angezapft werden soll es beim diesjährigen „Bier- und Backtag“ am 11. Juni im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Hirsch-Brauerei erstmals ein eigenes Bier für das Donaubergland brauen und dabei auch noch selbst Hand anlegen können“, dankte Landrat Stefan Bär den Brauereiverantwortlichen. Er selbst wird ein Fass von dem Selbstgebrauten beim Biertag im Museumsdorf anzapfen und an die Gäste ausschenken, solange der Vorrat reicht.

Wie das Bier heißen wird, steht noch nicht fest. Nur was es wird - das weiß der Braumeister schon: „Es wird ein spezielles dunkles Bockbier werden“. Den Namen können Bierfans in den kommenden Wochen bei einem gemeinsamen Gewinnspiel auf den Sozialen Kanälen der Donaubergland GmbH, des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck und der Hirsch-Brauerei bestimmen. Am Bier- und Backtag wird dann der Name bekanntgegeben und die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten Preise.

Gaby Lemke und Hubert Hepfer erläuterten den Brauprozess und die Schritte, auf die es ankommt, damit ein gutes Bier entsteht. „Man muss sein Handwerk verstehen und ein echtes, ehrliches Produkt herstellen.“ Alle Beteiligten, wie auch Museumsleiter Andreas Weiß, gaben beim Rühren ihr Bestes. „Dann schmeckt es und wird auch angenommen.“

„Das Donaubergland wird zum Donaubierland“, betonte Walter Knittel. „Und die Bezeichnung kann die Region mit Fug und Recht tragen.“ Er führte aus, dass aus dieser Region wichtige Nachweise stammen, dass hier im frühen Mittelalter das Bier schon eine wichtige Rolle gespielt hat. So ist es eine kleine wissenschaftliche Sensation, dass in einer Holzflasche aus dem 6. Jahrhundert aus dem berühmten „Sängergrab“ bei Trossingen eindeutige Spuren eines gehopften Bieres nachgewiesen werden konnten. Darüber hinaus führt eine Urkunde aus dem Kloster St. Gallen aus dem Jahr 864 als Abgabe Getreide aus Geisingen auf, das explizit zum Bierbrauen verwendet werden sollte. Vor allem aber war die aufstrebende Industriestadt Tuttlingen um 1900 eine „Bierstadt“, die es mit jeder Stadt im Ruhrpott aufnehmen konnte. Mehr als 40 Braustätten gab es zu jener Zeit in der Stadt. Und deren Produkte musste in der Stadt ja auch jemand trinken, zumal das Bier ja auch noch nicht über weite Strecken transportiert wurde. Auch in jeder Kleinstadt oder in jedem Dorf in der Region gab es zu dieser Zeit meist mehrere Wirtschaften mit eigener Braustätte.

Mit regelmäßigen „Bier-Menü-Abenden“ wie am 12. Mai 2023 im Berghaus Knopfmacher bei Fridingen sowie dem Bier- und Backtag am 11. Juni 2023 im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck ist das Thema „Genuss mit Bier“ auch schon seit einigen Jahren Teil der Marketinginitiative „Biersüden“ des Baden-Württemberg-Tourismus.
Mehr zur Aktion und zum Donaubierland unter www.donaubierland.de