Energieerlebnisweg am 2. Juni 2022 gestartet: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck präsentiert interaktive App
Innovatives Vermittlungsprojekt „Energieerlebnisreise“ findet großen Anklang bei Politik, Schulen und Besuchern
Was lässt sich aus dem Gestern für ein besseres Morgen lernen? Diese Frage bestimmte die Präsentation des neuen digitalen Energieerlebnisweges im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Als erster Teil des innovativen und durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Vermittlungsprojekts „Energieerlebnisreise“ stellte der Erste Landesbeamte des Landkreises Tuttlingen, Stefan Helbig, in Vertretung für Landrat Stefan Bär gemeinsam mit Museumsleiter Andreas Weiß und interessierten Gästen die interaktive Museums-App vor, die Wissen um Energiegewinnung in vergangenen Zeiten mit Erkenntnisgewinn für ein Handeln in der Zukunft verbindet - und zwar in Gestalt eines Spiels „zur Rettung der Welt“. Helbig betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung dieses besonderen Projekts im Rahmen des Engagements des Landkreises Tuttlingen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz und verwies zugleich darauf, dass das Freilichtmuseum als Ort von Umweltbildung der ideale Ort für einen Energieerlebnisweg sei, an dem spielerisch Kompetenzen für zukunftsgerichtetes Handeln erlernt werden könnten. Und Museumsleiter Weiß ergänzte, wie gut dieses neue mediale Angebot zur Ausrichtung des Museums passe, seine Zielgruppen zu erweitern und in Netzwerkprojekten zu arbeiten. Helbig dankte daher dem Fördergeber, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, für die großzügige finanzielle Förderung und insbesondere Verena Exner, Leiterin des DBU-Referats Umweltkommunikation in der mittelständischen Wirtschaft, für die hervorragende fachliche Unterstützung, die ein echtes Modellprojekt ermöglicht habe.
Weiterhin dankte Helbig den Kooperationspartnern, Dr. Hans-Joachim Schuster, Leiter des Kreisarchivs und Kulturamtes des Landkreises Tuttlingen, und Walter Knittel, Geschäftsführer der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH, für Ihre Beiträge in Gestalt eines Kultur- und Freizeitführers bzw. eines Energieradwegs, die das Vorhaben erst zu einem Gesamtprojekt „Energieerlebnisreise“ werden ließen. Dessen Koordination und Projektmanagement lag in der Hand der Stabsstelle Energie und Klimaschutz des Landkreises Tuttlingen bzw. bei der Stabsstelle Projekte im Dezernat für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Kultur.
Schließlich ging der Dank Helbigs an die imsimity GmbH aus St. Georgen im Schwarzwald mit ihrem Geschäftsführer Martin Zimmermann für die innovative technische Umsetzung mit Augmented Reality und an die Siegmund Space & Education gGmbH in Gaiberg mit ihrer Geschäftsführerin Dr. Alexandra Siegmund für die didaktische Beratung, durch die, so Helbig, „der Energieerlebnisweg zu einem echten Bildungsprojekt mit einem Mehrwert für den Unterricht an weiterführenden Schulen werden kann.“ Als besonders ertragreich hob Helbig die Mitarbeit von Professor Alexander Siegmund, Inhaber des Lehrstuhls für Physische Geographie und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und dort auch Inhaber des „UNESCO-Chair on World Heritage and Biosphere Reserve Observation and Education“, hervor. Sein fachliches Wissen und seine große Erfahrung in der Bildung für nachhaltige Entwicklung habe dieses Projekt enorm inspiriert und bereichert.
Weitere Danksagungen gingen an das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen, für die Mitarbeit an einer der noch folgenden Stationen und an die Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg, die weitere fachliche Inhalte beigesteuert hatte.
Verena Exner von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ließ sich anschließend per Videobotschaft aus Osnabrück zuschalten, in dem sie sagt: „Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und einer zunehmend wichtiger werdenden Versorgungssicherheit wird die schnelle Umsetzung der Energiewende immer zentraler.“ Das jetzt mit der Umsetzung startende Bildungsvorhaben soll die komplexen Zusammenhänge vergangener und gegenwärtiger Energiegewinnung deutlich machen und erneuerbare Energien wie Sonne und Wind als Hoffnungsträger für eine klimaneutrale Zukunft vermitteln. Es überzeuge durch seinen starken interdisziplinären Ansatz. Zudem sollen digitale Vermittlungsformate wie Augmented und Virtual Reality innovativ und zielgruppengerecht verknüpft werden, so Exner. „Das Besondere ist der ganzheitliche Ansatz unter anderem durch die Kopplung mit dem Energie-Themenradweg Donaubergland und einem Kultur- und Freizeitführer.“ Sie hoffe auf neue Ideen und anknüpfende Vorhaben, um das Projekt in die Fläche zu tragen.
Prof. Alexander Siegmund griff in seinem anschließenden Expertenbeitrag das Potential des Projekts auf und hob die Bedeutung der App für Jugendliche hervor: „Das Ziel dieser innovativen App ist es, dass Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit erhalten, durch die Vergangenheit die Gegenwart besser zu verstehen, um die Zukunft nachhaltig gestalten zu können.“
Martin Zimmermann ergänzte aus Sicht der imsimity GmbH in seinem Beitrag auch die beeindruckenden nachhaltigen Effekte für das eigene Team: „Neben der spannenden Herausforderung, historische Themen virtuell aufzubereiten und diese dadurch auch kennenzulernen und zu verstehen, ist bei dieser App der Blick in die Zukunft und die möglichen Auswirkungen für unseren Planeten zum einen erschreckend, zum anderen aber auch motivierend. Wir lernen bei diesem Projekt gerade enorm von unseren Vorfahren und hoffen, dass wir auch Impulse für unsere Nachwelt hinterlassen können. Dieses Projekt ist für unser Team und für mich in der Zwischenzeit weit mehr als eine ‚Auftragsarbeit‘ - es ist unser Lieblingsprojekt."
Nach dem gemeinsamen Download der App sammelten die Gäste beim anschließenden Premierendurchgang an den ersten beiden Stationen am „Bärbele-Haus“ aus Schömberg und der Köhlerei im Schwarzwaldbereich eifrig Punkte zur „Rettung der Welt“, beraten durch die fachlichen Paten dieser Stationen Museumspädagogin Regina Wendling sowie Kulturwissenschaftler und stellvertretender Museumsleiter Christof Heppeler. Weiter werden im Freilichtmuseum sukzessiv die Stationen drei bis sechs des Energieerlebnisweges bis Frühjahr 2023 veröffentlicht und in das Spiel eingebaut. Der Kultur- und Freizeitführer des Kreisarchivs und Kulturamtes des Landkreises Tuttlingen und der Energieradweg der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH werden als Teil 2 und 3 der Energieerlebnisreise im Herbst 2022 bzw. im Frühjahr 2023 an den Start gehen.